#14 Liebe dich mehr durch die best friend Perspektive
Die letzten Tage hatte ich viel um die Ohren. Es fühlt sich manchmal echt wie verhext: Dinge gingen kaputt, auf Arbeit sind spontan einige Baustellen entstanden und auch zu Hause haben sich Aufgaben gesammelt.
Es war dann auch wirklich so viel, dass ich Dinge bewusst liegen lassen musste. Ich musste eben nach Prioritäten schauen und das Ganze nach und nach abarbeiten. Und einiges hat gut geklappt, aber einiges blieb dann wirklich auf der Strecke… Ich hab definitiv nicht alles geschafft was ich schaffen wollte. Ich bin auch grad in einer schwierigen mentalen Phase und manches konnte ich einfach nicht erledigen. Ist so. Ich gebe mein Bestes und mehr kann ich dann auch nicht. Nur leider ist das grad nicht immer genug und dann greift man sehr schnell dazu, sich selbst für Dinge zu beschuldigen und ich bin definitiv keine Ausnahme, dass ich immer wieder zu mir selbst lieblos bin, mehr verlange als ich erbringen könnte, nicht zufrieden genug damit bin, was ich schaffe und dann mir auch Vorwürfe mache, dass ich ja viel mehr schaffen sollte. Das wird besser, es war mal wirklich schlimm mit diesem Eigenhass, mittlerweile ist es eher wie eine kleine Enttäuschung, dass ich irgendwas nicht gepackt habe. Aber es passiert immer noch ab und zu, und da bin ich nicht schnell genug hinterher, dass ich das gleich unterbinde.
Genau in diesen Momenten ist es aber so wichtig, sich Liebe und Achtsamkeit zu schenken, denn nur das baut dann einen auf. Nur weil ich mir Vorwürfe mache oder nachts schlaflos da liege, weil ich an alles denke, was ich noch sonst tuen müsste, wird das nie besser. Ganz im Gegenteil: das raubt mir noch mehr Energie, Motivation und Lust. Es ist dann irgendwann auch so ein Teufelskreis. Sobald ich auch mit diesen Beschuldigungen los lege, bin ich auch nicht wirklich ganz bei mir und kann mich dann schlecht auf die Aufgaben konzentrieren.
Zum Glück gibt es dafür ein richtig cooles Tool. Und zwar die Perspektive einer besten Freundin. Wenn es nicht so gut läuft, ist es immer gesund und clever, einen Schritt zurück zu gehen und die Situation wie von Außenseite zu betrachten. Aber jetzt sind wir mal ehrlich mit einander - wie oft gelingt das? Auch wenn wir das theoretisch so vorstellen, das passiert jetzt jemandem anders und du wirfst darauf einen neutralen Blick, ist der Blick nie so richtig neutral. Denn das geht trotzdem von dir aus. Das heisst, DU schaust dir die Situation an und DU wertest sie. Und dadurch entsteht auch nicht wirklich eine komplett nüchterne Perspektive, denn es geht gar nicht wirklich so einfach. Es ist schwer, sich von allem zu distanzieren, was man sonst für das Wertungssystem nimmt: Sprich die eigenen Erfahrungen, Erlebnisse und natürlich aus das Päckchen von zu Hause.
Dabei solltest DU DICH gar nicht in jemanden anders versetzen, du solltest auch nicht überlegen wie wäre es wenn, und du brauchst dich auch deiner eigenen Situation nicht entfremden. Denn das gehört zu dir. Anstatt dass du die Situation als ein fremder Mensch betrachtest, gib es ab… Gib es deiner besten Freundin oder deinem besten Freund ab. Stell dir vor, all das woran du grad knabberst passiert deiner besten Freundin. AHA. Und dann ist es alles auf einmal ganz anders… Denn du musst nicht dein Hirn trainieren, die Situation neutral zu betrachten. Du darfst die Situation immer noch als DU SELBST sehen. Nur das Ganze passiert jetzt deiner besten Freundin, die du liebst, wert schätzt und auf die du stolz bist. Was sagst du ihr dann?
Was sagst du deiner besten Freundin, wenn sie eine Prüfung nicht schafft? Sagst du ihr: Du bist echt dumm. Du schaffst es nie wieder. Jetzt siehst du zu, dass du nicht gebacken kriegst?Oder sagst du ihr: Ach Mensch… weisst du - so was passiert. Du kannst doch noch mal probieren. Und die Welt geht auch nicht unter.
Siehst du, wie das funktioniert? Wir gehen mit Menschen die wir lieb haben gleich sanfter und liebevoller um. Genau das Gleiche verdienen wir aber auch.
Sei liebevoll zu dir… Das kostet nichts und fühlt sich gut an denn du bist das definitiv Wert.
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