Happy Place Podcast

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#28 Warum Selbstliebe Hacks so wichtig sind

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In der letzten Zeit beobachte ich das Auferstehen der Selbstliebe als Thema in unserer Gesellschaft und finde es super! Persönlich finde ich das eins der wichtigsten menschlichen Themen, die einen so im Alltag und im Leben begleiten. Es hat eben sehr viel mit Selbstwert zu tun, und ich hatte enorm große Baustelle, was das angeht. Ich habe sie eigentlich immer. Ich will jetzt gar nicht, dass es so rüber kommt, als ob ich das gemeistert habe. In der Tat, hab ich noch sehr an meinem Selbstwertgefühl zu knabbern.

Selbstliebe war für mich ein Life changer. Ich habe endlich mich mit mir selbst befasst und habe angefangen, auf meine Bedürfnisse zu hören. Es war auf einmal wie Tag und Nacht, wie der Umgang mit mir selbst sich verändert habe, als das Konzept Selbstliebe mehr und mehr Raum in meinem Leben gewonnen hat.

Selbstliebe ist ein gaaanz großes und vielfältiges Konzept. Es besteht aus so vielen Aspekten, dass man das nur schwer zusammenfassen kann. Aber für mich persönlich, so wie ich das verstehe, geht es vor allem darum, sich selbst respektvoll, liebevoll und gut zu behandeln. Nicht nur die positiven Seiten, sondern auch die Macken und die Schwächen akzeptieren und sie nicht sofort schlecht reden. Es geht mir darum, dass ich mich selbst nicht permanent schlecht rede oder demotiviere, sobald ich einen Rückfall hatte oder einen Fehler gemacht habe. Selbstliebe für mich ist, das zu erkennen was ich eigentlich bin, und mich mein volles Potenzial erreichen lassen. Es geht darum, sich selbst an der 1. Stelle zu sehen, zuzuhören und meinen Bedürfnissen nachgehen. Und auch mir den Raum geben für egal was grade passiert. Es geht auch darum, genug Zeit in mich selbst zu investieren und mich auch im Leben und anderen gegenüber richtig zu positionieren. Und insgesamt auch darum, den eigenen Wert zu erkennen. Selbstliebe ist wunderbar.

All das, was ich grad erzählt habe, lässt sich auf unterschiedlichsten Art und Weisen umsetzen. Vieles passiert auch innerlich, wir brauchen dafür Zeit und Erkenntnisse, einiges hat mit Grenzen zu tun und ehrlicher Kommunikation, und es gibt auch unter anderem Selbstliebe, die in Form von kleinen Routinen ausüben lässt. Wie zum Beispiel, ein Schaumbad, Lieblingsessen, eine schöne Gesichtsmaske oder auch ein gutes Buch. Und hier kommt eben der Trend, der jetzt so hip ist, das klein zu reden, oder auch unwichtig darzustellen.

Es melden sich jetzt immer mehr Menschen, die sagen “Hey, Selbstliebe ist nicht einfach ein Schaumbad oder frische Blumen oder ein Kaffee. Selbstliebe ist etwas Tieferes, etwas Sinnvolleres.”

Ich persönlich finde diese kleinen Routinen richtig gut. Vor allem, weil sie viel mehr sind als nur kleine Routinen. Wenn ich mich schlecht fühle und mir ein entspannendes Bad einlasse, dann ist es nicht nur das Baden. Es geht in dem Moment nicht um die Sauberkeit, oder dass ich mir Haare wasche. Es geht darum, dass ich mir einen Moment erschaffe, in dem ich mir Ruhe gebe, in dem ich alles andere ausblende und somit mir etwas gutes tue. Sonst würde ich vielleicht diese Entspannung gar nicht so schaffen können. Und wenn ich mein Lieblingsessen koche oder bestelle, dann geht es auch nicht nur darum, satt zu werden. Es geht darum, dass ich in einem Moment, wo es mir schlecht geht, Gedanken mache darüber, was ICH eigentlich mag, und was MICH glücklich macht.

Diese kleinen Routinen sind gold wert, glaub mir. Wenn du sie auch nur als Materielles siehst, dann denk einfach nach, was du mit so einer Routine eigentlich ermöglichst.

Ich war früher immer nur am Rennen. Ich hab schon immer Baden geliebt, aber es gab Jahre, wo ich das gar nicht gemacht habe, weil ich keine Zeit hatte. Ich habe das nie als Priorität gesehen. Diese Routine mag zwar oberflächlich ausschauen, hat mir aber sehr viel gebracht. Ich habe gelernt, dass ich eine kurze Pause verdiene, dass ich mein Handy weglegen darf, dass ich nicht immer erreichbar sein muss. Ich habe gelernt auf die Impulse zu hören, und mir diese Zeit einplanen. Mittlerweile steht BADEN manchmal sogar bei mir im Kalender. Denn da entspanne ich mich, das ist me-time.

Lieblingsessen hat mir beigebracht, auf mich zu hören und mit mir eine Diskussion einzugehen. Ich habe dadurch eben gelernt, mich selbst zu fragen, was MIR gerade gut tut, oder was ICH gerade möchte und wonach MIR wirklich ist. Das hat sich auch weiterhin übertragen. Ich bin viel bewusster geworden, was Konsum oder generell Wünsche angeht. Ich habe gelernt, mit mir selbst drüber kurz zu quatschen und auch zu überprüfen - tut MIR das wirklich gut.

Diese Hacks sind nichts anderes, als Lernprozesse. Man lernt durch die greifbaren Schritte, sich selbst mehr zur Priorität zu machen. Und darüber hab ich bereits in meinem Podcast geredet. Ich bin in meinem Leben die Nummer 1, so wie du in deinem Leben die Nummer 1 sein solltest. Darüber rede ich mehr in der 24. Folge. Durch diese Selbstliebe Routinen, die zwar oft materiell, klein und auch vielleicht oberflächlich erscheinen, habe ich mehr Selbstliebe in meinem Leben integriert. Und darum geht’s doch auch, oder? Irgendwann wird das zur Routine, irgendwann kommen auch die weiteren Erkenntnisse und irgendwann hat man die Zeit, die Kapazität und den Mut, sich selbst wertvoller, wichtiger und liebeswerter zu sehen.

Wie kannst du einen Marathon laufen, wenn du erstmal keine 10 Meter schaffst? Da trainiert man sich auch langsam. Schritt nach Schritt. Oder wie kannst du einen Schal stricken, wenn du nicht mal weisst, wie du die Stricknadeln hälst?

Ja, Selbstliebe ist enorm vielfältig und bewegt so vieles in unserem Leben. Das geht richtig tief und es ist schön, das zu entdecken. Aber hier, so wie auch in jedem anderen Bereich, gilt es für mich persönlich: Langsam und langfristig. Ich finde, man sollte momentan nicht das Gespräch über Selbstliebe schon wieder umlenken, und die kleinen Routinen so klein reden. Selbstliebe ist in den Medien und der Öffentlichkeit noch recht neu, ich finde alles was Selbstliebe betrifft sollte erstmal besprochen werden, ohne die Anti-Haltung, ohne das so auseinander zu nehmen. Wir brauchen mehr Liebe - zu uns selbst, und auch für die anderen. Lass uns einfach auf das Positive konzentrieren: Auf das, was uns gut tut. Und dabei sollte es absolut unwichtig sein, wie klein oder groß, oder spirituell oder materiell, lang oder kurz die Routinen sind.


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Über diesen Podcast

Happy Place ist für alle, die gern mehr über Themen wie Glück, Alltag und mental health erfahren möchte. Milly - und oft ihre Gäste - teilen persönliche Erfahrungen, reden über Ups und Downs und bringen mehr Transparenz für Selbstfindung.

von und mit Milly Zett

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