Happy Place Podcast

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#9 Angst vor Neubeginn: Wo die Komfortzone endet und die Angst beginnt

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Etwas Neues verursacht oft Angst und Unsicherheit. Vor allem, wenn man schon mal schlechte Erfahrungen gemacht hat.

Im NEUEN steckt wieder ganz stark unser innerliches Kind drin. Als Kinder haben wir für eine Weile nur Neues gemacht und ausprobiert. Das Probieren gehört nämlich zum Aufwachsen. Aber es sind auch ganz viele anderen Gefühle, die das Kind mit sich bringt:

  • Unsicherheit
  • Verletzungen
  • Scham
  • Das Gefühl, dass man nicht gut genug ist
  • Schlechte Erfahrungen

Ich habe es sehr früh von meiner Mama auch anders gelernt: Probieren, Scheitern, weiter Machen. Aber ich weiss - das kann nicht jeder, und auch ich kann das nicht immer, obwohl ich damit aufgewachsen bin.

Vor allem, wenn man älter wird, haben die Ängste viel zu sagen. Warum? Weil wir viel mehr Referenzen haben, Erfahrungen und Erlebnisse. Nicht nur unsere eigene, sondern auch die der Freunde, Familie aber auch von ganz unbekannten Menschen. Wir haben es als Erwachsene gelernt, zu überlegen, zu überprüfen und eventuell uns anzupassen. Das was wir aus unserem Kind geerbt haben spielt eine große Rolle, nur - vwir haben auch etwas verlernt, was Kinder so wunderbar beherrschen: Einfach machen, Aufstehen, Tun, ohne großes Nachdenken sich Ausprobieren.

Meine Ängste waren viele… Was wenn, …

  • ich nicht gut genug bin;
  • Zuhörer meine Stimme nicht mögen;
  • Keiner sich für die Themen interessiert;
  • Ich nicht guten genug Content mache;
  • Nicht genug wisse darüber, was ich bespreche;
  • Wenn jemand viel besser, interessanter, spannender als ich ist;
  • Ich irgendwelche Fähigkeiten noch nicht besitze; etc. etc. etc.

Ich war mit den Ängsten in irgendwelchen Zukunfts-Szenarien, die wahrscheinlich gar nicht stattfinden werden. Angst in solchen Situation ist eben imaginär, denn es ist nur in unseren Gedanken.

Aber klar - Wir verlassen unsere Komfortzone.

Komfortzone ist ein seeehr gefährliches Konstrukt. Es fühlt sich gut an, nichts fehlt auf den ersten Blick wohl bemerkt, alles ist so vertraut und bekannt und man fühlt sich zufrieden. Es fühlt sich auch vor allem so, als ob man alles im Griff hätte, solange das “alles” sich nur in dieser begrenzten Komfortzone stattfindet.

Komfortzone dient auch zum Schutz vor Schmerz, Scheitern oder Unglück. Zumindest denkt man sich so… Aber die Begründung ist definitiv da. Ich habe bereits in einer der Folgen erwähnt, warum das Hirn viel einfacher schlechte Erinnerungen abrufen und speichern kann als die guten. Und Komfortzone erfüllt auch einen ähnlichen Zweck. Evolution hat dem Menschen beigebracht, sich zu schützen. Das heisst Angst gehört zu den Urgefühlen und -instinkten. Das ist definitiv nicht einfach etwas, was man über die Schulter werfen kann und man ist fertig damit. Und gewisse Angst ist auch essentiel für uns.

Warum ist es aber gut, die Komfortzone mal zu verlassen?

  • Neue Fähigkeiten
  • Wachstum
  • Neue Möglichkeiten
  • Erlebnisse, die einem sonst ersparrt bleiben
  • Buntes Leben

Wie kann ich meine Komfortzone öfters verlassen?

  • Neue Wege einschlagen
  • Routine verändern
  • Neue Dinge lernen
  • Etwas ohne zu lange zu überlegen tun
  • Bewusste Entscheidungen treffen, etwas zu tun, was unbequem ist
  • Etwas annehmen und dem zusagen, was du normalerweise nicht tuen würdest

Wie kann ich mit meinen Ängsten umgehen? Achtung - ich rede gerade nicht über Angstanfälle!

  • Reality check: Ist es etwas, was wirklich passiert oder ist das nur ein Szenario in deinem Kopf?
  • Erfahrungsberichte: Was hast du bereits geschafft in einer ähnlichen Situation
  • Relativieren: Was kann denn WIRKLICH passieren? Und ist das WIRKLICH schlimm?
  • Sich einen Plan aufstellen
  • Nach Unterstützung fragen
  • Mein Favorit: Denk 5 Jahre in die Zukunft. Ist es noch relevant, ist es wichtig?
  • Sich das Gefühl vorstellen, nachdem du etwas geschafft hast
  • Einen Schritt nach dem anderen tun
  • Die Ängste laut benennen, sodass sie nicht nur in deinem Kopf für Chaos sorgen

Du bist nicht allein mit solchen Ängsten. Wie du siehst, spielt das Hirn oft nur Spielchen mit dir. Die Ängste haben oft gar keine Berechtigung, aber deine Komfortzone versucht sich durchzusetzen. Überprüfe die Situation, rede mit anderen Menschen, vertraue dir selbst. Komfortzone ist für dich nicht förderlich und wird dich nicht viel weiter bringen, und sobald es sich um diese handelt, sammle alle Mut der Welt und trau es dir zu, sich der Angst zu stellen.

Und vergiss nicht: Das schlimmste, was passieren kann ist dass du scheiterst. Und das ist bei weiten nicht so schlimm, wie wir uns das immer vorstellen. Wenn wir mal scheitern oder irgendwas schief läuft, heisst es wir können etwas draus lernen und besser werden. Und wenn du jetzt kurz überlegst: Was ist denn schöner, als besser werden? Fokusier dich auf das Ergebnis, und das wird dir gleich mehr Kraft geben, egal was kommt.


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Über diesen Podcast

Happy Place ist für alle, die gern mehr über Themen wie Glück, Alltag und mental health erfahren möchte. Milly - und oft ihre Gäste - teilen persönliche Erfahrungen, reden über Ups und Downs und bringen mehr Transparenz für Selbstfindung.

von und mit Milly Zett

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